Behandlungsspektrum: Zwangsstörung
Etwa zwei bis drei Prozent aller Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Zwangsstörungen. Darunter sind auch viele Prominente: „Wenn ich gestresst bin, muss ich denselben Gedanken immer und immer wieder denken, weil ich befürchte, dass sonst etwas Schlimmes passiert“, gesteht Sängerin Camilla Carbello gegenüber der Zeitschrift „Cosmopolitan“. Auch Mamma Mia-Star Amanda Seyfried spricht offen über ihre Zwangsstörung und erklärt, dass sie diese schon seit über elf Jahren mit einem Antidepressivum behandelt.
Was sind Zwangstörungen?
Eine Zwangsstörung – früher auch Zwangsneurose genannt – ist eine schwere psychische Erkrankung. Betroffene müssen dabei immer wiederkehrende unerwünschte Handlungen und Rituale ausführen und / oder, negative und bedrohliche Gedanken denken. Die Erkrankung beginnt meist um das 20. Lebensjahr herum. Erste Symptome können aber auch schon in der Pubertät oder in der Kindheit auftreten. Auch gesunde Menschen können vorübergehende Zwänge erleben. So kennen viele Menschen zum Beispiel nach dem Verlassen des Hauses aufkommende bange Gedanken, wie: „Habe ich auch die Kaffeemaschine abgestellt, das Licht ausgemacht und die Türe abgeschlossen, etc.?“ Obwohl man eigentlich genau weiß, dass alles erledigt wurde, besteht kurzzeitig der Drang trotzdem nochmal nachzusehen. Die meisten Menschen schaffen es jedoch in einer solchen Situation sich selbst wieder zu beruhigen und die wenigsten drehen tatsächlich um.
Mehr als nur eine Marotte…
Auch Menschen mit Zwangsstörungen wissen meistens, dass ihre Zwangsgedanken unrealistisch und übertrieben sind bzw. die Zwangshandlungen nicht hilfreich oder sogar schädlich sind. Anders als gesunde Menschen, schaffen sie es jedoch nicht, sich dem Zwang zu entziehen. Sobald sie versuchen mit den unerwünschten Ritualen aufzuhören, geraten sie unter sehr starke Anspannung, die sie auf Dauer nicht aushalten können. Um den inneren Druck zu senken, lassen sie die schädlichen Gedanken und Handlungen deshalb schon bald wieder zu. Obwohl sie ihrem eigenen Verständnis widersprechen und ihnen selbst oft regelrecht peinlich sind, sehen sie sich gezwungen aufkommende Zwangsgedanken sowie Zwangshandlungen an mehreren Tagen der Woche oder sogar mehrmals am Tag oft über Stunden stereotyp immer und immer wieder zu wiederholen. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, der für Betroffene extrem quälend ist und den Alltag, das Wohlbefinden sowie die Leistungsfähigkeit der erkrankten Person enorm belastet.
Wie äußert sich eine Zwangsstörung?
Zwangsstörungen können sich entweder durch Zwangsgedanken oder auch durch Zwangshandlungen zeigen. Meistens treten Zwangsgedanken und Zwangshandlungen aber gemeinsam auf. Je nachdem, welche Symptome im Vordergrund stehen, werden Zwangsstörungen in drei unterschiedliche Kategorien eingeteilt:
Zwangsstörung: Wichtige Indikationen
– Vorwiegend Zwangsgedanken oder Grübelzwang
– Vorwiegend Zwangshandlungen
– Zwangsgedanken und Zwangshandlungen gemischt
Zwangsstörung vorwiegend mit Zwangsgedanken oder Grübelzwang
Diese Form der Zwangsstörung zeichnet sich vor allem durch das Auftreten von immer wiederkehrenden, meist bildhaften Zwangsgedanken aus, die sich regelrecht aufdrängen. Zwangsgedanken sind für Betroffene in der Regel negativ, quälend und verstörend. Sie treten häufig in Form von Gedankenschleifen auf. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem Grübelzwang. Zwangsgedanken werden von Betroffenen meist zur eigenen Person gehörig erlebt. Auch wird die Sinn- und Nutzlosigkeit dieser Gedanken meistens sehr wohl erkannt. Trotzdem schaffen Erkrankte es nicht sich davon zu befreien. Das kann soweit führen, dass selbst einfache, alltägliche Entscheidungen nicht mehr getroffen werden können, weil erst alle eventuell möglichen, und damit auch völlig irrationale Alternativen, abgewägt werden müssen.
Symptome: Beispiele für Zwangsgedanken
Typisch für Zwangsgedanken ist, dass sie meist verstörend und bedrohlich sowie oft gegensätzlich und völlig unpassend zu der Situation auftreten, in der sich die Person gerade befindet. Insbesondere gedankliche Handlungsimpulse werden oft als äußerst beängstigend empfunden, in der Regel aber nicht ausgeführt.
Typische Beispiele für Zwangsgedanken bzw. Zwangsimpulse
- Sexuell aggressive, obszöne oder „schmutzige“ Gedanken beim Besuch der Schwiegereltern oder im Vorstellungsgespräch.
- Gotteslästerliche Gedanken in der Kirche.
- Der Gedanke den geliebten Partner oder das Kind versehentlich zu verletzen oder gar zu töten.
- Der Gedanke sich bei einem öffentlichen Auftritt zu entblößen oder etwas anderes Peinliches zu machen.
- Die gedankliche Furcht davor sich zu verschmutzen und diesen Schmutz dann mit sich zu tragen.
- Stundenlanges gedankliches Aufsagen bestimmter Zahlen, Farben, etc., die Glück bringen oder Unheil abwehren sollen.
- Im Flugzeug, Bus, etc. gedanklich bestimmten Verse, Sätze, Sprüche, Lieder zu denken, damit das Fahrzeug nicht verunglückt.
Zwangsstörung vorwiegend mit Zwangshandlungen
Eine Zwangsstörung kann auch durch immer wiederkehrende Rituale und Handlungen geprägt sein, denen sich die erkrankte Person nicht entziehen kann. Typische Beispiele hierfür sind:
- Waschzwang oder Reinigungszwang
Aus Angst vor möglichen Infektionen, waschen sich Betroffene viele Male am Tag die Hände mit Seife, duschen mehrmals täglich, schrubben ihre Haut mit harten Bürsten, waschen und wechseln ständig die Kleidung, reinigen ununterbrochen die Wohnung, desinfizieren Türklinken, Arbeitsflächen, Gegenstände, etc.
- Ordnungszwang
Gegenstände müssen in einer ganz bestimmten Reihenfolge bzw. einem Muster geordnet, aufgestellt oder zusammengelegt sein. Das kann nach Größe, Farbe, Anzahl, Thema, Symmetrie etc. sein und wird regelmäßig überprüft und immer wieder nachjustiert.
- Kontrollzwang
Ständiges Nachkontrollieren, ob die Tür verriegelt, die Fenster geschlossen, sämtliche Elektrogeräte ausgeschaltet sind, kein Wasserhahn tropft, etc.
- Sammelzwang
Aus Angst etwas Wichtiges wegzuwerfen, werden alle Dinge, auch wertlose und Abfall, gehortet. Wird doch einmal etwas weggeworfen, besteht oft der starke Drang die Mülltonnen zu durchsuchen, um sicherzugehen, dass nicht doch etwas Wichtiges weggeworfen wurde.
- Wiederhol- und Neutralisierungszwang
Um mögliche Gefahren, Katastrophen, etc. abzuwenden, müssen bestimmte Handlungen in einer bestimmten Anzahl und Vorgehensweise immer wieder wiederholt werden. Das soll helfen eine drohende Gefahr quasi zu neutralisieren. Dabei kann es beispielsweise verboten sein bestimmte Kacheln Steine, Maserungen, etc. zu berühren bzw. sie dürfen auf keinen Fall berührt werden oder es muss 50 Mal zehn Schritte rückwärtsgegangen, ein Spruch sieben Mal aufgesagt werden, usw., usw.
Zwangsstörung mit Zwangsgedanken und Zwangshandlungen gemischt
Zu über 90 Prozent – also in den allermeisten Fällen- treten Zwangsgedanken und Zwangshandlungen aber gemeinsam auf. Das heißt die Mehrzahl aller Patienten leidet an einer Zwangsstörung, bei der es zu quälenden Zwangsgedanken und zusätzlich zu stereotypen Zwangshandlungen kommt.
Zwangsstörung: Auswirkungen auf den Alltag
Zwangsstörungen sind keine Marotten, wie sie einige Menschen haben, die vielleicht etwas abergläubisch, sehr reinlich oder besonders ordnungsliebend sind. Eine Zwangsstörung ist eine sehr ernste Krankheit, bei der Betroffene ihre Gedanken und Handlungen nicht mehr im Griff haben, obwohl sie das möchten und deshalb schwer darunter leiden. Denn nicht selten verbringen Erkrankte ungewollt mehrere Stunden am Tag mit dem Ausführen von Zwangshandlung sowie der Beschäftigung mit Zwangsgedanken. Das belastet zum einen den Alltag und die Leistungsfähigkeit der erkrankten Person, hat aber auch massive Auswirkungen auf das soziale Umfeld, also die Eltern, Partner und Kinder, usw. Ein „normales“ Leben ist auf Dauer meist nicht mehr möglich, so dass sich selbst enge Angehörige irgendwann zurückziehen und Ehen zerbrechen. Zu den massiven psychischen und sozialen Auswirkungen, kommen meist auch noch körperliche Beschwerden. So kann es insbesondere beim Wasch- und Reinigungszwang zu schweren Hauterkrankungen kommen.
Ursachen von Zwangsstörungen
Die genauen Ursachen von Zwangsstörungen sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Es gibt allerdings bestimmte Faktoren, von denen man weiß, dass sie die Entstehung bzw. die Aufrechterhaltung einer Zwangsstörung besonders begünstigen. In der Regel müssen mehrere Komponenten zusammenkommen, damit sich eine Zwangsstörung entwickelt. Die Gewichtung der einzelnen Ursachen ist dabei individuell verschieden. Als wichtige Risikofaktoren für die Entstehung einer Zwangsstörung gelten:
- Genetische Eigenschaften
Untersuchungen zeigen, dass die Vererbung bei der Entstehung einer Zwangsstörung durchaus eine Rolle spielt. Zwar findet keine direkte Weitergabe der Erkrankung statt, jedoch ist das Risiko, dass ein Kind an einer Zwangsstörung erkrankt nachweislich erhöht, wenn ein Elternteil oder sogar beide Eltern an einer Zwangsstörung leiden. Das belegen auch Ergebnisse aus der Zwillingsforschung.
- Neurobiologische Eigenschaften
Mithilfe von bildgebenden Verfahren konnte außerdem festgestellt werden, dass der Hirnstoffwechsel sowie die Hirnaktivität in bestimmten Bereichen des Gehirns bei Menschen mit einer Zwangsstörung auffällig erhöht sind. Insbesondere bei den Basalganglien, die unter anderem für die motorischen Abläufe zuständig sind, konnten Auffälligkeiten nachgewiesen werden. Darüber hinaus scheint auch der Serotoninhaushalt gestört.
- Familiäre Eigenschaften
Das Umfeld in dem ein Mensch heranwächst ist für die Entwicklung der Persönlichkeit stark prägend. Ein Erziehungsstil mit hohem Leistungsanspruch, starken Bewertungsmustern und perfektionistischen Forderungen, aber auch ein sehr ängstlicher Erziehungsstil, bei dem das Kind überbehütet und ständig vor möglichen Gefahren gewarnt wird, können die Entstehung einer Zwangsstörung unterstützen.
- Risikofaktor Traumata
Als wichtige Risikofaktoren für die Entstehung von Zwangsstörungen zählen darüber hinaus auch erlebte Traumata und mentale Überforderungen. Stark belastende Ereignisse, wie Gewalt, Missbrauch, Vergewaltigung, der Tod eines nahestehenden Menschen, etc. können einen Menschen buchstäblich aus der Bahn werfen und führen in der Regel zu einer starken Verunsicherung. Dabei wächst verständlicherweise auch der Wunsch nach Kontrolle und Sicherheit. Die Ausführung von „beschützenden“ und „neutralisierenden“ oder „reinigenden“ Zwangshandlungen und -Ritualen kann dann das Gefühl von Kontrolle über eine Situation vermitteln, der sich die Person ansonsten hilflos ausgeliefert fühlt.
- Persönliche Eigenschaften
Last but not least spielt natürlich auch die individuelle Persönlichkeitsstruktur eine Rolle dabei, ob ein Mensch eine Zwangsstörung entwickelt oder auch nicht. Menschen, die von Natur aus eher ängstlich, dünnhäutig, wenig belastbar und resilient sind, tragen ein höheres Risiko an einer Zwangsstörung zu erkranken als selbstbewusste und in sich ruhende Persönlichkeiten.
Häufige Begleiterkrankungen von Zwangsstörungen
Zwangstörungen treten sehr häufig zusammen mit anderen psychischen sowie auch dermatologischen Erkrankungen auf. Zu den besonders häufig vorkommenden Begleiterkrankungen einer Zwangsstörung gehören:
– Depressive Verstimmungen und Depressionen
– Posttraumatische Belastungsstörungen
– Dermatillomanie und Trichotillomanie
Sind Impulskontrollstörungen bei denen die Haut immer wieder gekratzt, gedrückt und verletzt wird – auch „skin picking“ genannt bzw. die Haare, Augenbrauen und Wimpern ausgerissen werden.
– Körperdysmorphe Störung
Darunter versteht man eine verzerrte Körperwahrnehmung bei der eine kleine Anomalie als völlig entstellend bewertet wird und eine übermäßige Beschäftigung mit dem eingebildeten Mangel stattfindet.
– Atopische Dermatitis und andere Hautkrankheiten
Chronisch entzündliche Hautekzeme treten vor allem beim Waschzwang durch die ständige Überreizung der Haut auf.
Welche Therapien bei Zwangsstörungen?
Menschen mit Zwangsstörungen wissen, dass ihre Gedanken, Handlungen und Rituale irrational sind, können sie aber selbst nicht abstellen. Sie schämen sich deshalb meistens sehr stark dafür und versuchen ihr Leiden anderen gegenüber so gut es geht zu verheimlichen und zu vertuschen. Zwangsstörungen werden deshalb oft erst sehr spät diagnostiziert. Im Schnitt dauert es 10 Jahre bis Patienten professionelle Hilfe aufsuchen – aber auch eine Dauer von 20 bis 30 Jahren sind keine Seltenheit. Oft ist es nicht mal die Zwangsstörung selbst, sondern eine Begleiterkrankung, etwa eine schwere Dermatitis, die Betroffene einen Arzt aufsuchen lässt. In diesem Stadium ist die Erkrankung meist schon stark verfestigt und die Symptome haben an Anzahl und Schwere deutlich zugenommen.
Komplexe Ursachen erfordern eine multimodale Behandlung auf mehreren Ebenen
Wie bei den meisten Erkrankungen, ist es auch bei einer Zwangsstörung sinnvoll sie so früh wie möglich zu behandeln. Jedoch lassen sich auch in einem fortgeschrittenen Stadium noch sehr gute Therapieerfolge erzielen Dabei hat sich ein multimodaler Ansatz – der verschiedene besonders erprobte Therapiemöglichkeiten miteinander verbindet – besonders bewährt. Denn auf diese Weise ist es möglich, sich besonders sensibel an die vielen verschiedenen individuell möglichen Ursachen heranzutasten und den Patienten in jedem Behandlungsstadium bestmöglich auf unterschiedlichen Ebenen zu erreichen und optimal zu unterstützen. Zusätzlich können damit außerdem auch alle individuell möglichen körperlichen Defizite und Dysbalancen erkannt und ausgeglichen werden sowie sämtliche Begleiterkrankungen fachgerecht behandelt werden.
Gängige Therapien sehen zur Behandlung von Zwangsstörungen bislang vor allem den Einsatz von Psychotherapie sowie Psychopharmaka vor.
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